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„E-Learning-Trends in der Pflegebranche“: Das sollten Sie für 2024 wissen!
Autor: Thomas Endl, Gründer Medinius GmbH
zuletzt bearbeitet: 01.12.23
Inhaltverzeichnis – Lesezeit: ca. 5 Minuten
E-Learning liegt – insbesondere seit der Covid-19 Pandemie voll im Trend. Auch in der Pflege steigt die Nachfrage nach digitalen Lösungen. Es ist nicht anzunehmen, dass sich dies in den kommenden Jahren ändern wird. Zudem drängt die Generation Z auch in der Pflege auf den Arbeitsmarkt. Die Gen Z, als eine Generation, die mit digitalen Technologien aufgewachsen ist, bringt spezifische Erwartungen und Präferenzen in Bezug auf Lernmethoden mit. In diesem Artikel können Sie die E-Learning-Trends nachlesen, die besonders 2024 relevant werden und den Einzug in die Pflegebranche finden werden.
Bevor auf die Trends eingegangen wird, macht es Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, welche Fähigkeiten denn überhaupt geschult werden sollten. Die Themenfindung liegt grundsätzlich bei den Pflegedirektionen und Pflegeexpertin:innen der einzelnen Häuser.
Highlights des Artikels
- E-Learning Trends für 2024
- E-Learning ist höchst individuell
- Escape Rooms/Rooms of Error werden sich durchsetzen
- AR/VR könnte der Durchbruch gelingen
Welche Fähigkeiten sollten in den Fokus beim E-Learning der Pflege rücken?
– Patientenzentrierte Kommunikationsfähigkeiten
– Kompetenz in der Bereitstellung kultursensibler Pflege
– Ausübung evidenzbasierter Entscheidungsfindung
– Patientensicherheit/Fehlerreduktion bei Tätigkeiten der Pflege
– Lebenslanges Lernen fördern
– Kontinuierliche Selbstbewertung
– Evidenzbasiertes kritisches Denken und klinisches Denkvermögen (Besonders hohe Relevanz!)
Was Sie beim Einführen von E-Learning für die Pflege beachten sollten!
Analyse und Design
Inhaltsanalyse – dies umfasst den Bereich des zu vermittelnden Themas, die Planung von Theorie und Praxis. Hierbei wird identifiziert, was am wichtigsten ist, zeitlich besonders sensibel usw.
Zielgruppenanalyse
Innerhalb der Pflege arbeiten unterschiedliche Berufsgruppen. DGKP/BSc. brauchen in manchen Bereichen andere Lerninhalte als PFA/PA. Einstieger:innen in den Beruf haben andere Bedürfnisse als erfahrene Pflegeexpertin:innen. Diese Dinge sollten vor dem Erstellen von Lerninhalten bedacht werden.
Infrastruktur
Ein vollständiges Learning Management System (LMS) aufzubauen ist heutzutage nicht die ganz große Herausforderung. Möchten Sie in Ihrem Unternehmen jedoch auch die Lerninhalte selbst produzieren, werden viele interne Ressourcen nötig sein.
Entwicklung von Lerninhalten
Lern- und Inhaltsanalyse – Lernziele, Kursdauer, Zugang zur Technologie, Erfahrung mit Wissen, Lernstil usw. All dies sollte hier bedacht werden.
Messen und bewerten
Basierend auf Zielen und Ergebnissen: Welche Verbesserungen, Belohnungen und Empfehlungen können für die Zukunft implementiert werden.
Weiterführende Artikel
Welche Trends sind beim E-Learning in der Pflege zu beobachten?
Trends entwickeln sich dynamisch und selten sind nur einzelne Branchen betroffen. So auch beim E-Learning. Der Pflegeberuf ist sehr nah an den Menschen. Demnach macht es Sinn, praktische Fähigkeiten in der Praxis zu üben. Wenn es jedoch um die theoretische Wissensvermittlung geht, ist E-Learning auch bei der Pflege ein aktuelles Thema.
Unternehmen wie Medinius können Sie beim E-Learning für Pflegefachkräfte unterstützen
Folgende Trends könnten sich im Jahr 2024 durchsetzen
Personalisierte Lernpfade
Mit E-Learning-Plattformen können personalisierte Schulungspfade angeboten werden, die auf die individuellen Bedürfnisse und Stärken der Pflegefachkräfte zugeschnitten sind. Dies kann die Effizienz der Weiterbildung steigern.
Simulation und virtuelle Schulungen
Simulationen und virtuelle Schulungen liegen absolut im Trend und werden im Jahr 2024 wesentlich präsenter in der Pflegeaus, – und weiterbildung werden. Simulationen ermöglichen es den Fachkräften, praktische Fähigkeiten in einer sicheren Umgebung zu üben und zu verbessern. Fehler werden nicht bestraft und Dinge, die wir selbst ausführen merken wir uns am besten. So entsteht ein nachhaltiger Lernerfolg. Testen Sie eine unserer Demo Simulationen, um mehr Einblick in die Thematik zu erhalten.
Multimediale Inhalte und Gamifizierung
Multimediale Inhalte, interaktive Elemente und gamifizierte Lernansätze werden dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Pflegefachkräfte zu halten und ihre Lernmotivation zu steigern.
Personalisierung durch KI
Künstliche Intelligenz (KI) wird auch beim E-Learning für Pflegefachkraft eine bedeutende Rolle spielen. Die KI wird es ermöglichen, das Lernen so individuell wie möglich zu gestalten.
Microlearning
Bietet Wissen und Fähigkeiten, ohne die Lernenden zu überfordern. Es handelt sich um einen stark aufstrebenden E-Learning-Trend. Der Inhalt des Themas wird in kleinere Lektionen und Projekte in mikroskopischen Schritten aufgeteilt. Es liefert kleine Informationshäppchen, die die Lernenden dazu anregen, mehr Informationen durch reflektives Denken, kooperatives und soziales Lernen zu sammeln.
Mobiles Lernen
Mobile Lernmöglichkeiten ermöglichen den Pflegefachkräften, ihre Schulungen flexibler zu gestalten, unabhängig von Ort und Zeit. In der Praxis ist es immer wieder eine Herausforderung einen Dienstplan so zu gestalten, dass Mitarbeiter:innen Weiterbildungen besuchen können. Mit der Möglichkeit des mobilen Lernens können Pflegefachkräfte Lerninhalte bequem dort konsumieren wo es für sie am besten ist.
AR/VR
Augmented Reality und Virtual Reality könnten die kommenden Jahre einen Durchbruch erfahren. Bisher scheiterten die Technologien vor allem an den Kosten und der nötigen Hardware. Da sich die Technologien aber entwickeln ist es durchaus möglich, dass bereits 2024 vermehrt darauf gesetzt wird. Elsevier hat VR bereits in der Ausbildung für Pflegefachkräfte im Einsatz.
Escape Rooms / Room of Error
Escape Rooms und Room of Errors bieten eine innovative und erlebnisorientierte Methode für das Lernen im klinischen Setting für Pflegefachkräfte. Bei beiden Varianten müssen Pflegefachkräfte Lösungen zu Problemen finden. Durch die praxisnahen Simulationen können in einem sicheren Umfeld Fallbeispiele trainiert werden. Durch die Teilnahme an Escape Room-Lernaktivitäten können Pflegefachkräfte ihre Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung stärken, was sich direkt auf ihre Leistung im klinischen Setting auswirken kann.
Zudem bieten Escape Rooms und Room of Errors eine unterhaltsame und motivierende Lernumgebung. Die spielerische Natur dieser Aktivitäten trägt dazu bei, das Interesse der Pflegefachkräfte zu wecken und ihr Engagement für das Lernen zu fördern. Ein motiviertes Team neigt dazu, effektiver zu lernen und die erworbenen Fähigkeiten besser in der Praxis umzusetzen. Die FH Kärnten bietet den angehenden Pflegefachkräften solch einen Raum an.
„Mit unserer interaktiven Lernplattform helfen Sie Pflegefachkräften zu modernen Lernmitteln. Versuchen Sie es!“
Wie sieht es mit der Zufriedenheit von E-Learning bei Pflegefachkräften aus?
Die generelle Erfahrung mit einem onlinebasierten Weiterbildungskurs wurde in zahlreichen Studien untersucht. Bei den meisten konnte ein „positiver Effekt“ festgestellt werden (Rouleau, 2019).
Besonders positiv bewerteten die Teilnehmenden die Qualität der Inhalte, die praxisnahen Fallbeispiele, die Möglichkeit zur Interaktion mit Kollegen und Lehrenden, den Austausch, das Zugehörigkeitsgefühl, die Flexibilität aufgrund des selbstgesteuerten Lernens und die fortschrittliche Technologie.
Es sollte jedoch bedacht werden, dass in der Pflege Mitarbeiter:innen arbeiten, die nicht mit PC’s und Internet aufgewachsen sind. Dadurch kann eine Überforderung durch mangelnde Computer-, Internet- oder Online- bzw. CD-Programmkenntnisse auftreten. Und das führt zu Frust. Obwohl E-Learning Plattformen recht intuitiv sind, müssen diese Mitarbeiter:innen eventuell eigens eingeschult werden.
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass E-Learning-Kurse als nützlich und wirksam betrachtet und als Möglichkeiten für persönliche und berufliche Entwicklung angesehen werden.
Fazit – E-Learning wird in der Pflege nicht nur ein Trend bleiben
E-Learning wird in der Pflege eine immer größere Rolle einnehmen. Unternehmen sollten sich für diesen Trend rüsten. Dabei gibt es jedoch nicht DIE eine Lernmethode. Mitarbeiter:innen lernen äußerst unterschiedlich. Manche legen Wert auf visuelle Elemente, andere wiederum hören lieber einen Podcast und spielen eine Simulation durch. E-Learning geht auf diese Bedürfnisse ein. Durch lebenslanges Lernen können Unternehmen gleich zwei Aspekte abdecken: Mitarbeiter:innen, die gefördert und gefordert werden, sind glücklicher in ihrem Job. Und: Mitarbeiter:innen, die ihr Wissen stets auffrischen, sorgen für mehr Sicherheit für Patient:innen.
Quelle: Rouleau et al (2019): Effects of E-Learning in a Continuing Education Context on Nursing Care: Systematic Review of Systematic Qualitative, Quantitative, and Mixed-Studies Reviews
Thomas Endl ist Mitgründer der Medinius GmbH. Er war mehr als 10 Jahre als DGKP in verschiedensten Rollen tätig und möchte die Art und Weise wie Pflegefachperson lernen auf innovative Weise verbessern.