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E-Learning in der Pflege: Die zur Zeit 10 wichtigsten Lerninhalte
Autor: Thomas Endl, Gründer Medinius GmbH
zuletzt bearbeitet: 15.04.24
Inhaltverzeichnis – Lesezeit: ca. 4 Minuten
In der sich ständig wandelnden Landschaft der Pflege sind E-Learning-Plattformen zu einem unverzichtbaren Instrument geworden, um Pflegefachkräfte kontinuierlich weiterzubilden und sie mit den neuesten Entwicklungen in der Branche vertraut zu machen. Um den Anforderungen einer zunehmend komplexen und vielfältigen Patientenversorgung gerecht zu werden, ist es entscheidend, die aktuellen Themen und Trends im E-Learning für die Pflege zu verstehen.
Eine allgemein gültige Liste ist ob der Diversität des Pflegeberufes nicht möglich. Kliniken haben teilweise andere Ansprüche an die Lerninhalte, wie mobile Pflegedienste oder der Bereich der Langzeitpflege. Es gibt aber auch Überschneidungen. Und diese sind hier in 10 Punkten aufgelistet.
Highlights des Artikels
- 10 Lerninhalte für den Pflegeberuf
- Delir & Demenz Themen für die Zukunft
- Konfliktmanagement und Gewaltprävention immer wichtiger
1. COVID-19-Schulungen und -Protokolle
Die COVID-19-Pandemie hat die Gesundheitsbranche vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt und die Art und Weise, wie Pflegefachkräfte arbeiten, grundlegend verändert. E-Learning hat sich als wesentlicher Bestandteil erwiesen, um Pflegekräfte über die neuesten Protokolle, Sicherheitsmaßnahmen und Behandlungsmethoden im Zusammenhang mit COVID-19 auf dem Laufenden zu halten. Themen wie Infektionskontrolle, korrekte Anwendung persönlicher Schutzausrüstung (PSA), Impfstrategien und Bewältigung von psychischem Stress stehen im Mittelpunkt dieser Schulungen.
2. Palliativ- und Hospizpflege
Angesichts der alternden Bevölkerung und der steigenden Zahl von Patienten mit komplexen Erkrankungen gewinnt die Palliativ- und Hospizpflege zunehmend an Bedeutung. E-Learning bietet eine effektive Möglichkeit, Pflegefachkräfte in Bereichen wie Schmerzmanagement, Symptomkontrolle, spirituelle Betreuung und emotionaler Unterstützung zu schulen. Themen wie ethische Entscheidungsfindung am Lebensende, Kommunikation mit sterbenden Patienten und ihren Familien sowie kulturelle Sensibilität in der Palliativpflege sind von entscheidender Bedeutung.
Weiterführende Artikel
3. Delir
Haben Sie gewusst, dass bis zu 80% der Delire in Kliniken nicht erkannt werden?
E-Learning kann Pflegefachkräften dabei helfen, ein besseres Verständnis für Delir zu entwickeln, einschließlich seiner Ursachen, Symptome und Managementstrategien. Durch interaktive Module und Fallstudien können Pflegekräfte lernen, Delir frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.
Unternehmen wie Medinius können Sie beim E-Learning für Pflegefachkräfte unterstützen
4. Demenz
Gemäß Prognosen könnte die Anzahl der Betroffenen (im Alter ab 65 Jahren) in Deutschland im Jahr 2030 auf bis zu 2 Millionen ansteigen, im Jahr 2040 auf bis zu 2,4 Millionen und im Jahr 2050 bis zu 2,8 Millionen erreichen.[1] Demenz hat das Potential zur größten Herausforderungen des Gesundheitswesens zu werden.
Angesichts der steigenden Zahl von demenzkranken Patienten ist es für Pflegefachkräfte von entscheidender Bedeutung, sich mit den Besonderheiten und Herausforderungen dieser Erkrankung vertraut zu machen. E-Learning kann Pflegekräfte mit den neuesten Erkenntnissen über Demenzforschung und -management vertraut machen und ihnen helfen, evidenzbasierte Pflegepraktiken anzuwenden, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
[1] https://www.dzne.de/aktuelles/hintergrund/faktenzentrale
„Mit unserer interaktiven Lernplattform helfen Sie Pflegefachkräften zu modernen Lernmitteln. Versuchen Sie es!“
5. Resilienz
E-Learning-Plattformen können Pflegefachkräfte dabei unterstützen, ihre Resilienz zu stärken und effektive Bewältigungsstrategien für den stressigen Pflegealltag zu entwickeln. Durch Schulungen zur Förderung von Selbstfürsorge, Stressmanagement und psychischer Gesundheit können Pflegekräfte lernen, sich besser zu erholen und mit den Herausforderungen des Berufslebens umzugehen.
6. Konfliktmanagement
Konflikte am Arbeitsplatz sind in der Pflege keine Seltenheit und können die Teamdynamik und die Patientenversorgung beeinträchtigen. E-Learning-Module zum Konfliktmanagement können Pflegefachkräfte dabei unterstützen, Konflikte frühzeitig zu erkennen, konstruktiv zu lösen und eine positive Arbeitsumgebung zu fördern. Durch Rollenspiele und Fallstudien können Pflegekräfte lernen, effektive Kommunikations- und Konfliktlösungsstrategien anzuwenden.
7. Gewalt in der Pflege
Gewalt gegen Pflegekräfte oder Patient:innen ist ein ernsthaftes Problem in der Pflegebranche, das oft unterrepräsentiert ist. E-Learning kann dazu beitragen, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und Pflegefachkräfte für die Anzeichen und Auswirkungen von Gewalt zu sensibilisieren. Durch Schulungen zur Deeskalationstechniken und zum Umgang mit aggressivem Verhalten können Pflegekräfte lernen, sicherere Arbeitsumgebungen zu schaffen und die Sicherheit von Patienten und Pflegepersonal zu gewährleisten.
8. Technologische Innovationen in der Pflege
Die Integration von Technologie in die Pflegepraxis hat sich als entscheidend für die Verbesserung der Patientenversorgung und die Effizienz der Arbeitsabläufe erwiesen. E-Learning kann Pflegefachkräfte dabei unterstützen, sich mit neuen Technologien wie Telemedizin, elektronischen Patientenakten (EPA), Robotik und assistiven Technologien vertraut zu machen. Themen wie Datenschutz, ethische Verwendung von Gesundheitsdaten und die Integration von Technologie in die Pflegepraxis sind hierbei von zentraler Bedeutung.
9. Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz
Der Pflegeberuf ist bekannt für seine hohe Belastung und das Risiko von Burnout und psychischen Erkrankungen bei Pflegefachkräften. E-Learning-Programme können dazu beitragen, das Bewusstsein für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu schärfen und Pflegekräfte in den Bereichen Stressmanagement, Selbstfürsorge, Konfliktbewältigung und Resilienz zu unterstützen. Themen wie Erkennen von Stresssymptomen, Zugang zu Unterstützungsangeboten und Schaffung einer unterstützenden Arbeitsumgebung sind von entscheidender Bedeutung.
10. Kulturelle Vielfalt und Inklusion
Die Pflegebranche ist geprägt von kultureller Vielfalt, und Pflegefachkräfte müssen in der Lage sein, auf die Bedürfnisse und kulturellen Unterschiede ihrer Patienten einzugehen. E-Learning kann dazu beitragen, das Bewusstsein für kulturelle Vielfalt und Inklusion zu schärfen und Pflegekräfte in interkultureller Kompetenz zu schulen. Themen wie kultursensible Pflegepraktiken, Gendergerechtigkeit in der Pflege und Barrierefreiheit im Gesundheitswesen sind von zentraler Bedeutung.
Fazit – An diese 10 Lerninhalte sollten Sie denken
E-Learning hat sich als wesentlicher Bestandteil der beruflichen Weiterbildung von Pflegefachkräften etabliert und bietet eine effiziente Möglichkeit, sie mit den aktuellen Themen und Trends in der Pflege vertraut zu machen. Dieser Beitrag zeigt deutlich welche Themen in Ihre Lerninhalte einfließen sollten um ihre Mitarbeiter:innen fit für die heutigen und zukünftigen Herausforderungen zu machen.
Indem Organisationen und Bildungseinrichtungen diese Themen in ihre E-Learning-Programme integrieren, können sie dazu beitragen, die Qualität der Pflege zu verbessern und die Gesundheit und Sicherheit von Patienten und Pflegekräften zu gewährleisten.
Thomas Endl ist Mitgründer der Medinius GmbH. Er war mehr als 10 Jahre als DGKP in verschiedensten Rollen tätig und möchte die Art und Weise wie Pflegefachperson lernen auf innovative Weise verbessern.